Alkohol zählt zu den größten vermeidbaren Risiken in der Schwangerschaft. Schon geringe Mengen können schwerwiegende Folgen haben. Das sogenannte Fetale Alkoholsyndrom (FAS) ist eine der häufigsten Ursachen für körperliche Fehlbildungen und Entwicklungsstörungen, die nicht genetisch bedingt sind. Kinder, die betroffen sind, leiden oft ein Leben lang an Wachstumsstörungen, geistigen Einschränkungen und Verhaltensauffälligkeiten.
Besonders problematisch ist, dass es keine „sichere“ Dosis gibt. Bereits kleine Mengen Alkohol können die Entwicklung des Kindes beeinträchtigen. Daher gilt in der medizinischen Fachwelt ein eindeutiger Konsens: Während der Schwangerschaft sollte komplett auf Alkohol verzichtet werden. Trotz dieser klaren Fakten berichten viele Schwangere, dass sie nicht ausreichend über die Risiken aufgeklärt werden. Manche erhalten widersprüchliche Informationen, andere unterschätzen die Gefahr eines gelegentlichen Glases Wein oder Sekt.
Gesundheitsexperten fordern deshalb intensivere Informationskampagnen und eine klare Botschaft, die keine Missverständnisse zulässt: Null-Toleranz für Alkohol während der gesamten Schwangerschaft. Entscheidend ist, dass Fachkräfte im Gesundheitswesen diese Botschaft konsequent weitertragen – sei es in Arztpraxen, in der Hebammenbetreuung oder in der Pflege. Je besser Schwangere informiert sind, desto eher können sie verantwortungsbewusst handeln und ihr Kind vor vermeidbaren Risiken schützen.
Für Ärztinnen, Ärzte und Pflegefachpersonen in der Schweiz bedeutet das, dass Prävention und Aufklärung ein zentraler Bestandteil ihrer Arbeit sind. Hier zeigt sich einmal mehr die Stärke des Schweizer Gesundheitssystems: Dank moderner Strukturen, gut ausgebildetem Fachpersonal und einem hohen Bewusstsein für Prävention kann wirkungsvolle Aufklärungsarbeit geleistet werden. Wer im Schweizer Gesundheitswesen tätig ist, trägt damit aktiv dazu bei, die Gesundheit der nächsten Generation zu schützen.